Genoveva Gemach- ein besonderes Ferienhaus

Historisches Ferienhaus Genoveva Gemach (Malereien Genoveva Sage) mit Obertor

 

Pressebericht 16.01.2017: Bitte anklicken

Bericht Blick Aktuell: Genoveva Gemach mit Sage der Genoveva

Mayen. Im Grunde kann jedes Haus irgendwann seine Geschichte erzählen. Anhand seiner Architektur zum Beispiel, anhand seiner Lage und wenn es noch nicht allzu oft verändert und renoviert wurde, auch aus seinem Innenleben heraus. In der Mayener Stehbach Nr. 62 steht ein Haus, das auf ganz besondere Weise Geschichte erzählen kann: Seine Mauern zeigen die beeindruckenden Malereien des serbischen Künstlers Aleksander Nikolic‘ und erzählen die Sage der Genoveva; keine Frau ist wohl enger mit der Historie Mayens verbunden. Das ungewöhnliche Haus mit dem Namen „Genoveva`s Gemach“ gehört Beate Dahm–Schmitz aus Volkesfeld. Sie renoviert mit Hingabe Ferienhäuser und vermietet sie mittlerweile an Gäste aus der ganzen Welt. „Genoveva`s Gemach“ ist ihr drittes und vorläufig letztes Projekt, sagt sie – und es ist das Schmuckstück der Stehbach. Im Jahr 2011 begab sich Beate Dahm–Schmitz auf die Suche nach der besonderen Herausforderung: „Da habe ich das Haus mit Fachwerk und Rosengarten hinterm Obertor entdeckt, das in die Stadtmauer aus dem 11. Jahrhundert hineingebaut ist – es war Liebe auf den ersten Blick“, schwärmt sie, „ich wusste sofort, dass ich aus diesem Haus etwas ganz Exklusives machen würde.“ Kurze Zeit später war der Kaufvertrag unter Dach und Fach und die Bauarbeiten gingen in die erste Phase. Die unmittelbare Aussicht auf das Obertor und zahlreiche Fantasien, was die alte Stadtmauer wohl schon alles erlebt hatte, wurden Grundlage der Idee, der Sage von Genovevas und ihrem Pfalzgrafen Siegfried im wahrsten Sinne des Wortes ein Zuhause zu geben. Beate Dahm–Schmitz hatte einst Hotelfachfrau gelernt, inzwischen war sie allerdings schon eine echte „Allrounderin“: Erfahrene Hausverwalterin und Bauherrin, Innenarchitektin, Handwerkerin – vom Streichen der Wände bis zum Dachdecken wagte sie sich an alles heran. „Ich konnte aufgrund meiner Erfahrung auch sehr gut einschätzen, wie hoch die Investitionen in das Haus werden würden“, – war sie sich damals sicher.


Denkmalschutz und Brandschutz


Doch Denkmalschutz und Brandschutz sollten ihr in den darauffolgenden Jahren das Leben schwer machen: Bereits abgeschlossenen Bauabschnitte mussten komplett abgerissen werden – die Kosten schossen in die Höhe und waren am Ende doppelt so hoch, als geplant. Eigentlich ist die couragierte Blonde aus Volkesfeld der Inbegriff einer Powerfrau: Nach der Trennung von ihrem Mann stand sie als alleinerziehende Mutter plötzlich vor der Frage, wie sie sich und ihr Kind dauerhaft ernähren würde: „Ich suchte nach einer Einnahmequelle, die mir erlauben würde, in erster Linie für meinen Sohn da zu sein. Als damals die Ferienhäuser am Riedener Waldsee gebaut werden sollten, dachte ich: Das wär`s doch!“. Sie baute eines des ersten Häuser und merkte: Das war genau „ihr Ding“. Ein weiteres Projekt schloss sie bereits kurze Zeit später erfolgreich ab. Doch das Haus in der Mayener Stehbach sollte Beate Dahm-Schmitz an ihre Grenzen bringen: „Finanziell, physisch und psychisch war ich so manches Mal am Ende; zeitweise dachte ich sogar, ich müsste aufgeben“, erinnert sie sich. Mit den Einnahmen aus den anderen beiden Häusern hielt sie sich und ihren Sohn über Wasser, lebte extrem sparsam und jeder Euro, der übrig blieb, floss in das Katastrophen – Bauprojekt. „Um Kosten zu vermeiden, verwaltete ich die beiden anderen Häuser komplett selbst, kümmerte mich um die Buchungen, putzte und machte Wäsche im Akkord“, erzählt sie. Nachts schlief sie im 1 ½ – Stunden–Rhythmus; so lange brauchte ihre Haushaltswaschmaschine für eine Ladung Wäsche. Im Halbschlaf gewaschene Wäsche in den Trockner umfüllen, nächste Maschine anstellen und dann wieder ab ins Bett – für die nächsten 1 ½ Stunden. „Noch heute gerate ich manchmal in diesen Rhythmus und wache immer wieder auf.“


Aleksander Nikolic` bringt die Außenmalerei an


Doch irgendwie ging es weiter, nicht zuletzt auch dank Karl–Josef Lunnebach. Lunnebach ist selbstständiger Handwerker; ein echter Profi, der auch im größten Chaos weder Überblick noch Optimismus verlor. Er und die Beate Dahm–Schmitz sind schon seit langem ein eingespieltes Team und zusammen stellten sie auch „Genoveva`s Gemach“ 2014 endlich fertig – zwei Jahre später als geplant. Eine schicksalhafte Begegnung, die dem Haus zu seinem letzten Schliff verhelfen sollte, stand zu diesem Zeitpunkt allerdings noch aus. Während ihres Italien–Urlaubs besuchte Beate Dahm–Schmitz ein Gotteshaus in San Remo. Drinnen arbeitete der Künstler Aleksander Nikolic` gerade an einer Freske. „Ich war fasziniert von seiner Arbeit“, erzählt die Volkesfelderin. „Wir kamen ins Gespräch und ich erzählte ihm auch von meinem Leben und meiner Arbeit.“ Spaßeshalber fragte sie Nikolic`, ob er nicht Lust hätte, ihr Haus in der Stehbach zu verschönern. Letztes Jahr reiste der tatsächlich an und machte sich ans Werk: Nach und nach wurde die Sage von Genoveva auf der Außenwand des Hauses und oberhalb der Garagen sichtbar. „Das war kein einfaches Unterfangen“, schmunzelt die Bauherrin, „wir sprachen beide nicht so toll Englisch. Für den Alltagsgebrauch reichte es allemal, aber die Szenen zu entwickeln, die die Kunstwerke zeigen sollen, war zuweilen schwierig.“ Mit dem Ergebnis ist sie jedoch überglücklich: „Die Bilder sind so detailreich gestaltet, man muss sie schon eine Weile anschauen, um alles zu fassen“, schwärmt sie. Auch für Nikolic‘ war das ein ganz besonderer Auftrag: „Es war eine große Herausforderung für mich, diese Geschichte zu porträtieren und ich hoffe, dass es mir gelungen ist, das Leben Genovevas fassbar darzustellen“, schreibt er in einer Nachricht an „BLICK aktuell“. Es klingt doch sehr nach Understatement, betrachtet man das Resultat. „Immer, wenn ich da bin, sehe ich Menschen vor dem Haus stehen, die sich die Bilder anschauen“, freut sich Beate Dahm–Schmitz, „oft bekomme ich mit, wie Erwachsene Kindern anhand der Bilder Genoveva`s Geschichte näher bringen – das finde ich besonders schön.“ Mit Aleksander Nikolic‘ verbindet sie inzwischen eine innige Freundschaft. Zur Zeit arbeitet er in Prag an einer Kirche. Wenn alles klappt, will sie ihn bald dort besuchen.

 

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